Von schwarz bis weiss: das Geheimnis des Tees
Neben dem Dschungel besuchen wir die Teeplantagen der beiden Produzenten BOH und Cameron Valley Tea, wo sich für uns atemberaubend schöne Aussichten eröffnen. Wir beobachten Teepflücker bei der Arbeit und lernen, dass Schwarztee, Grüntee, chinesischer Oolong-Tee und der exklusive weisse Tee — bei dem die frischen Blätter von Hand gepflückt werden — aus ein und derselben Pflanze hergestellt werden. Erst die Verarbeitung macht den Unterschied. Die traditionelle Produktion von Schwarztee durchläuft fünf Stufen: Zuerst werden die Teeblätter einige Stunden zum Welken liegengelassen, damit sie weich werden. Danach werden sie gerollt, wodurch sich ätherische Öle freisetzen. Als nächstes werden sie nach ihrer Qualität sortiert. Darauf folgt die Oxidation oder Fermentation und zum Schluss werden die Blätter getrocknet. Bei grünem und weissem Tee findet keine gewollte Oxidation statt, während der Oolong-Tee halbfermentiert ist.
Ausserdem wird uns erklärt, dass die optimale Höhenlage für den Teeanbau rund 2000 m beträgt: Auf dieser Höhe sollen sich die Tannine optimal entwickeln können. Die Qualität der einzelnen Blätter wiederum hängt von ihrer Stellung am Zweig ab: Je höher, desto besser. Wir probieren Orange Pekoe: Blätter der zweitobersten Knospe. Schmeckt für uns nach Schwarztee. Aber das ist wohl wie beim Wein: Nur ein Kenner kann die gute Qualität wirklich schätzen. Viel interessanter sind für uns sowieso die tollen Blicke auf die Teeplantagen und die Tatsache, dass die Teepflanze — die Camellia sinensis — zu einem richtigen Baum heranwachsen kann, wenn sie nicht gestutzt wird.
Begegnungen in den Highlands
Neben der Landschaft bleiben uns auch die Menschen in Tanah Rata in Erinnerung. Menschen, die laut Jay, der Inhaberin unseres Guesthouses, ein bisschen anders sind als im Rest des Landes. Ein bisschen langsamer, gemütlicher. Sie selbst habe sich erst an dieses langsamere Tempo gewöhnen müssen, als sie vor 30 Jahren als Polizistin aus Kuala Lumpur hierher kam.
Auf zwei Touren in die Umgebung lernen wir auch zwei Männer kennen, deren Herzen leidenschaftlich für den Wald schlagen. Raju führt uns durch den „mossy forest“ und redet sich regelrecht in Rage, als er eine von Menschenhand zerstörte Kannenpflanze entdeckt. Touristen und vor allem Einheimische trampeln durch den Regenwald, sagt er, fassen alles an oder reissen Blumen achtlos ab, ohne darüber nachzudenken, dass sie den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zerstören. An jedem Tag gehe ein bisschen mehr von dem Wald kaputt, während das Forestry Department zuschaue und Tee trinke. Den Malaysiern gehe es noch zu gut, meint Raju.
Es sind Menschen wie Jason, Raju oder Jay, mit der ich an unserem letzten Abend zusammensitze und plaudere, die dafür verantwortlich sind, dass die Cameron Highlands ein Highlight für uns sind. Hier vergessen wir den Alltag, fahren unser eigenes Tempo herunter, kommen auf der Reise an. Bei der Verabschiedung umarmt uns Jay und schenkt uns eine Avocado — und wir verlassen diesen Ort zufrieden, mit vielen neuen Eindrücken und wertvollen Erfahrungen.
Schön, da langsame Tempo und diä schöne Wälder chömend mir bekannt vor!! ;) Isch für eu ja nid so schwierig gsi, zum au en Gang zrugschalte, oder?!
AntwortenLöschenWie viel Hektar hät diä Teeplantage? Da isch ja riesig....
Du fragsch Sache... :-) Also, BOH Tea Plantation hät uf insgesamt 1200 Hektar Land Tee apflanzt. Das ufem Bild isch natürlich nur en chliine Teil devo. Sie produziered mit dene 1200 Hektar gnueg Tee für täglich öppe 5,5 Millione Tasse. Isch also scho no gross...
LöschenOhh, das sieht wunderschön aus, diese grünen Teefelder! Lustig, wir waren am letzten Sonntag im Tropenhaus und haben genau solche Teebüsche gesehen, kommt mir irgendwie bekannt vor ;-) denn auch in Tansania sind wir an solchen Teeplantagen vorbeigefahren und konnten uns fast nicht sattsehen daran... Es ist immer spannend euch auf eurem Weg zu "verfolgen" ;-) Dankä vilmol für diä super Bilder! und diä informative Uusfüerigä derzue :-) M.B. ;-)
AntwortenLöschenPS: Wie bringe ich meinen Namen in den Kommentar? Ich kann nur "Anonym" eingeben, ich habe ja keine Homepage...
Ihr geht also trotz dem schönen Herbst ins Tropenhaus. Wir sind ständig im Tropenhaus und gehen ab und zu in die Klimahäuser. Denn neben Moscheen, buddhistischen und hinduistischen Tempeln sind auch die Konsumtempel hierzulande gut vertreten und sehr gut besucht. Und überhaupt nicht nur Touristen freuen sich ab und zu über die etwas geringere Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Einkaufszentrum, um mal wieder zu trocknen.
LöschenIch hoffe uns gelingt es unsere Eindrücke weiterhin in dieser Weise mit euch zu teilen.
Tropische Grüsse von uns beiden
PS: Wenn du bei „Kommentar schreiben als:“ in der Liste „Name/URL“ auswählst, kannst du nur das Namen-Feld ausfüllen und die URL leer lassen. Dann erscheint dein Kommentar anstatt als ‚anonym‘ mit dem eingetragenen Namen.